Texte aus den Heiligen Schriften der Weltreligionen

Thema Frieden


Religion der Hindus
Lehre des Buddhas
Religion Zarathustras
Verehrung der göttlichen Mutter
Jüdische Religion
Christliche Religion
Religion des Islam
Hazrat Pir-o-Murshid Inayat Khan



Religion der Hindus

Der Tor erlangt den Frieden nicht,
weil Frieden er zu werden wünscht.
Der Weise, von Begierden frei,
ist immerdar befriedeten Sinns.

Er freut sich nicht, wird er gepriesen,
wird er geschmähet, zürnt er nicht.
Er zittert nicht im Tode,
er grüsst nicht mit Freuden das Leben.
Er ist ohne inneren Widerstreit.
Friedlich ruht der Weise in sich selbst.

(Aschtavakragita 18; 39 und 98)

 



Lehre des Buddhas


Wahres Glück kommt zu denen,
die in Frieden mit ihren Mitmenschen leben.
Das Ziel aller sollte sein,
Frieden zu erlernen
und mit allen Menschen in Frieden zu leben.

Keiner soll den andern hintergehen,
soll um nichts ihn je verachten,
ohne Feindschaft, ohne Hassgefühl
nicht dem Nächsten Übles wünschen.
Liebe soll durchleuchten so die ganze Welt,
soll sie bergen in der eignen Brust:
oben, unten, mitten quer hindurch
soll sie strahlen, ohne Grimm und Groll.

Denn niemals hört im Weltenlauf
die Feindschaft je durch Feindschaft auf.
Durch Liebe nur erlischt der Hass.
Ein ewiges Gesetz ist das.

(Dhammapada 3-5)

 



Religion Zarathustras


Die Weltseele klagt vor Ahura Mazdas Thron:

"O Ahura Mazda, die Ungerechtigkeit, die Greuel, der Zorn und die Gewalt bedrücken mich. Ich habe ausser Dir keinen Schutz. Kennst Du einen Beschützer für die Welt, einen, der ihr Frieden geben und sich um sie kümmern würde?"

Darauf antwortet Ahura Mazda der Weltseele:

"Zarathustra, der Heilige, ist der einzige Mensch, der das göttliche Gesetz annahm. Darum wird ihm die Friedensbotschaft für die Menschen gegeben."

Zarathustra nimmt diesen göttlichen Auftrag an und bittet Ahura Mazda:

"O Ahura, der Seele der Welt gib Kraft und Geduld. Aus der Wahrheit und aus der Reinheit schaffe eine Macht, durch die Frieden und Wohlergehen auf der Welt herrschen kann."

(Zend Avesta, Yasna 29)

 



Verehrung der göttlichen Mutter


Der Weltfrieden wird durch das Göttliche zustande gebracht.
Der Mensch kann viel ausrichten,
wenn er sich dem Göttlichen zuwendet
und zu einem Kanal wird,
durch den das Göttliche wirken kann.

Bete zu Gott, dass es Frieden geben möge.
Bringe Licht in dein Leben hinein,
so dass du Sein Friedenswerk in der Welt tun kannst.

Verstehe, dass Unfriede und Leid in der Welt
erst dann geheilt sein werden,
wenn die Welt in Gott umgewandelt ist.
Arbeite mit deinem ganzen Herzen und Sein daran,
dass das vollbracht wird,
und lass dich durch nichts
von diesem Werk ablenken.

(Mutter Meera, Antworten, S.176ff)

 



Jüdische Religion


Die Gottlosen, spricht der Herr, haben keinen Frieden.
Lass vom Bösen und tue Gutes,
suche Frieden und jage ihm nach.

Seht doch, wie gut und schön es ist,
wenn Brüder in Eintracht miteinander leben.
Die Ausländer sollst du nicht schinden noch unterdrücken,
denn in Ägypten seid ihr auch Ausländer gewesen.
Der Herr, euer Gott, hat die Ausländer lieb.

Jeder Mensch unter seinem Weinstock und Feigenbaum
soll leben in Frieden und Harmonie.
Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen
und ihre Spiesse zu Sicheln machen.
Kein Volk wird gegen das andere das Schwert erheben,
und sie werden hinfort nicht mehr lernen,
Krieg zu führen.

(Jes.48; 22/Psalm 34; 15/Psalm 133; 1/2.Mose 22; 20/Micha 4; 3-4)

 



Christliche Religion


Jesus spricht:
Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist:
Auge um Auge und Zahn um Zahn.
Ich aber sage euch:
Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand,
sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt,
dann halt auch die andere hin.

Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist:
du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.
Ich aber sage euch:
Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen,
damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet.

Selig sind die Friedensstifter,
denn sie werden Gottes Kinder heißen.

(Matth. 5; 38ff und 5; 9)

 



Religion des Islam


Wer vergibt und Frieden schliesst,
dessen Lohn ist bei Allah.
Wenn zwei Parteien miteinander streiten,
so stiftet Frieden unter ihnen.
Die Gläubigen sind Brüder;
so stiftet Frieden unter euren Brüdern
und fürchtet Allah.

Allah wird die Menschen zum Frieden führen.
Wenn sie auf Ihn hören,
so wird er sie aus der Dunkelheit des Krieges
zum Licht des Friedens führen.

(Koran, Sure 42; 38 und 49; 9)

 



Worte von Hazrat Pir-o-Murshid Inayat Khan


O Friedensstifter!
Bevor du versuchst, rings in der Welt Frieden zu stiften,
schaffe erst Frieden in dir selbst.
Wenn der Mensch Frieden in der Welt erleben will,
muss er erst Frieden in sich selber schaffen.
Fehlt ihm der innere Friede,
kann er sich anstrengen, wie er will,
er wird keinen Erfolg haben.

Das Leben ist ein unentwegter Kampf.
Wenn der Mensch ständig gegen äussere Dinge ankämpft,
nährt er die Feinde,
die in seinem eigenen Wesen existieren.
Der Kampf gegen andere führt zum Krieg,
der Kampf mit dem eigenen Selbst bringt Frieden.

Wenn der Mensch erst einmal den inneren Frieden erreicht hat,
hat er genügend Kraft und Stärke entwickelt,
um sie im Kampf des Lebens einzusetzen,
sowohl im inneren wie im äusseren Kampf.

(Gayan/Vadan/Nirtan)

 



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